Bei einem Spaziergang entdeckte ich an eine Hauswand geschrieben den folgenden Spruch, der fast gleichlautend auch im Deutschen Textarchiv (DTA)1 überliefert ist:

„Wir bauen hier so feste,
und sind nur arme Gäste.
Doch wo wir sollen ewig sein,
da bauen wir so wenig ein!“

Ich werde den weisheitsvollen Spruch in diesem Beitrag nicht groß ausarbeiten, sondern nur einen Zusammenhang zu Zitaten anderer Schriftsteller herstellen.

Friedrich Schiller

Ausgang aus dem Leben

„Aus dem Leben heraus sind der Wege zwei dir geöffnet:
Zum Ideale führt einer, der andre zum Tod.
Siehe, wie du bei Zeit noch frei auf dem ersten entspringest,
Ehe die Parze mit Zwang dich auf dem andern entführt!“2

Die Parzen (lateinisch Parcae) sind in der römischen Mythologie die drei Schicksalsgöttinnen.3

Rudolf Steiner

„Jakob Böhme wußte auch, daß es von dem Menschen abhängt, ob er in höherem Sinne in die geistige Welt hinübergleiten kann. Er zeigt es in dem Spruche: Wer nicht stirbt, eh’ er stirbt, der verdirbt, wenn er stirbt. – Ein bedeutsames Wort! Der Mensch, der nicht stirbt, bevor er stirbt, das heißt, der nicht das Ewige, den inneren Wesenskern in sich entwickelt, der wird auch nicht in der Lage sein, wenn er stirbt, den geistigen Wesenskern in sich wiederzufinden.“4

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Fußnoten:

  1. Deutsches Textarchiv, Nr. 61 ↩︎
  2. Friedrich Schiller: Sämtliche Werke. Band 1. Hanser Literaturverlage, München 1962, S. 243. ↩︎
  3. Siehe den Artikel Parzen in Wikipedia. ↩︎
  4. Rudolf Steiner: Wo und wie findet man den Geist? GA 57. 2. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1984, S. 79 f. (online) ↩︎